NAK: Kirche des Wordings oder Kirche des Wortes?

Es geht um Formulierungen. Also um Worte, die verstehen lassen oder aber die Verständnis oder Mißverständnis produzieren sollen. Auch bei der  deshalb wohl so langwierigen Formulierungsarbeit am neuen Katechismus der NAKI ging es um „wording“, wie Vertreter der NAKI bei einem Seminar des Dialog Zentrum Berlin einräumten.

Aus gegebenem Anlaß dokumentieren wir hierzu einen
Kommentar von Eduard Trenkel
aus dem Berliner Dialog 30
http://www.religio.de/dialog/110/bd30_s35.pdf

STANDPUNKTE

Charmante Formulierungen: Wording

Als die NAK im Jahre 2009 ihre neue Image-DVD produzierte, wurde zum Thema Abendmahl gesagt, die Hostie „symbolisiere“
Leib und Blut Christi. Das war falsch, denn die NAK lehrt wohl eine Art von Konsubstantiation. Man kann dies zwar nicht aus dem NAK-Glaubensbekenntnis Artikel 7 entnehmen, wohl aber
aus den „Erläuterungen“, wo es heißt „Durch das Apostelamt … wird die Gegenwart von Leib und Blut Christi in Brot und Wein ermöglicht“.
Man habe die Formulierung als „nicht so schwerwiegend aufgefaßt, habe für eine nicht-theologisch versierte Zielgruppe geschrieben“,
erklärten Pressesprecher Johanning und Apostel Kühnle. Man habe
„charmant“ formulieren wollen und dabei sei wohl „zu weit reduziert worden.“
– Die Image-DVD wurde zurückgerufen.
Quelle: „Image-DVD-nicht gut fürs Image. Ersteller haben Formulierungsbedeutung falsch eingeschätzt“ Artikel auf: http://www.glaubenskultur.de/premium-1205.html

Gefälligere Formulierungen hatte Apostel Kühnle auch beim 2. Berliner Studientag [des DZB] angekündigt, als die Frage nach in der
NAK und außerhalb unterschiedlichen Begriffen (z.B. Gotteskindschaft) aufkam.
Am „wording“ werde noch gearbeitet, war die konkrete Formulierung.

Was „wording“ ist, haben wir bei wikipedia im Artikel „Öffentlichkeitsarbeit“ gefunden:
„Das Hauptziel der externen PR ist der strategische Aufbau einer Beziehung zwischen Unternehmen, gemeinnützigen Institutionen, Parteien u.a.m. einerseits und Kunden, Lieferanten, Aktionären, Arbeitnehmern, Spendern, Wählern u.a.m. anderseits  um Sympathie und Verständnis dieser Gruppen gegenüber dem Unternehmen zu erzeugen. Dazu gehört die Gewinnung von Meinungsführern (Lobbyismus), die Okkupation von Begriffen (Wording), d.h. die Bereitstellung eines Katalogs an Euphemismen, deren Nutzung den Aufbau eines konsistenten Bildes in der Öffentlichkeit fördern soll.
Ein weiteres Ziel der Öffentlichkeitsarbeit ist der Ausbau des Bekanntheitsgrads eines Unternehmens (etwa durch Lobbyismus).
Hauptaufgabe der internen PR ist der Aufbau einer Corporate Culture und eines Corporate Image.
Dabei werden als Einzelfunktionen (nicht unbedingt systematisch ausgefeilt) die Informations-, Kontakt-, Image-, Harmonisierungs-,
Stabilisierungs-, Absatzförderungs-, Kontinuitäts-, Balance- und Sozialfunktion unterschieden.
Anlässe sind etwa die Einführung neuer Produkte auf den Markt, Personalveränderungen, Jubiläen, Jahresabschlüsse, Aufnahme neuer Beziehungen, das soziale Engagement, wichtige Besuche und
Krisenkommunikation.“ Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/
Öffentlichkeitsarbeit#Ziele

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Ein Kommentar zu NAK: Kirche des Wordings oder Kirche des Wortes?

  1. Zur Ergänzung der Schluss aus meinem fiktiven Artikel mit Bezirksapostel Schneider:
    (Atikeldownload: http://nak-aussteiger2010.beepworld.de/files/katechismusfragenundantworten.doc

    DS 30: Wie ich feststellen muss, stehen Sie, BA Schneider, mit dieser Haltung in direkter Nachfolge zu Ihren Amtsvorgängern. Stap. Fehr betonte 2001 bereits in einem Brief:

    „Die Maßgaben unserer kirchlichen Öffentlichkeitsarbeit, Profil und Identität unserer Kirche nach außen deutlich zu machen, sind zu beachten.“

    Und Stap. Leber formulierte im Wort zum Monat Juni 2006:

    „Mancher hegt den Gedanken, die Neuapostolische Kirche müsse ein bisschen reformiert werden. Man meint, die eine oder andere Vorstellung hineintragen zu können. – … Aber dagegen spricht Grundsätzliches: Wir dienen dem Herrn und nicht den Menschen! Da geht es nicht um menschliche Gedanken und Überlegungen, die man einbringen möchte“

    So gesehen stand das Ergebnis der Arbeit im Prinzip von Anfang an klar fest. Die Arbeitsgruppe DNG hieß ja ursprünglich: „Der neuapostolische Glaube“. Das Ergebnis ist der neue Katechismus. Und übrig bleibt letztlich „Viel Lärm um nichts!“. Shakespeare lässt im ersten Aufzug den Don Pedro sagen:

    „Wenn du je von diesem Glauben abfällst, so mach dir keine Rechnung auf unsre Barmherzigkeit.“

    Letztlich ist Ihr Satz, BA Schneider, im Infoabendgespräch nichts als verschleiernde Makulatur und Blendwerk angesichts der vielen exklusivistischen „Aber“, die im Katechismus stehen und andere Konfessionen scharf ausgrenzen. Ich zitiere: “ Die Kirche Christi ist die Gemeinschaft der wahren Christen. Sie ist die Versammlung der Menschen, die nicht nur getauft sind, sondern der Menschen, die wahrhaftig an den Herrn Jesus Christus glauben, die ihn bekennen und ihn von ganzem Herzen lieben. Wichtig ist nicht nur, dass man der Neuapostolischen Kirche zugehört oder einer anderen christlichen Kirche, wichtig sind der Glaube und die Liebe zum Herrn Jesus. Und das weiß Gott allein (Q).“ Das klingt nett und ökumenisch – der Katechismus spricht jedoch eine andere Sprache!

    Bezirksapostel Schneider, ich danke ihnen für das aufschlussreiche und deutlich klärende Gespräch! Und nun mit Zuversicht nach hinten geblickt immer mutig vorwärts, frei nach dem Motto: „Nachfolge bis zuletzt, alles Denken ist Leerlauf!“

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